Seelsorge am Lebensende

Hilfe in schweren Zeiten

Seelsorge am Lebensende beinhaltet sorgfältiges, behutsames Umgehen mit Fragen und Bedürfnissen eines Menschen, die über das pflegerische oder medizinische Handeln hinausgehen – die Beziehungsebene, Gefühle, spirituelle Bedürfnisse.

Seelsorge im Hospizkontext basiert auf dem christlichen Menschenbild. Die besondere Würde des Menschen in jeder Lebensphase wird im Lichte eines liebenden Gottes gesehen, der uns Kraft schenkt, auch in schwierigsten Phasen einander beizustehen. Auf der Basis von Glaube, Hoffnung und Liebe soll auch der/die Sterbende spüren: Ich bist wichtig, und auf der letzten Wegstrecke bin ich nicht alleine.

Anders als in einer Therapie geht es weniger um Probleme und Lösungsstrategien, sondern alles hat Raum: die Würdigung des Lebens genauso wie Schuldgefühle und Schuld; Versöhnung und Vergebung, Zweifel und Hoffnung; alles, was stärkt und erfreut, Sinnfragen oder Wünsche, Glaubensfragen und Deutungen.

 

Seelsorgende hören zu, ohne etwas vorzugeben oder zu raten. Wenn gewünscht, wird ein Segen gespendet und gebetet, die Hand gehalten und einfach das wichtigste geschenkt, was Menschen brauchen: Zeit. Für viele Menschen spielen am Lebensende auch Rituale eine Rolle. Ein Gebet oder ein Lied, was einmal viel bedeutet hat, kommt wieder hervor. Ein Abendmahl am Krankenbett oder anderes wird angeboten.  Eine Kerze anzuzünden oder einen Schutzengel zu schenken kann auch für Angehörige hilfreich sein. Wenn der Tod kommt, helfen Seelsorgende, Unausgesprochenes in Worte zu fassen und Raum und Zeit so zu gestalten, dass ein Abschied würdig und persönlich erlebt werden kann.

 

Seelsorgende in den Kirchengemeinden, in Krankenhäusern und an anderen Orten sind für alle da, die sie brauchen.

Video: In guten Händen

Cookies

Um dieses Video abzuspielen, müssen Daten von YouTube geladen werden.

YouTube wird einen Browser-Cookie setzen.

Seelsorgliche Angebote

Gemeindeseelsorge

Pfarrerinnen und Pfarrer sind vor Ort für Sie da, beten mit Ihnen und leisten seelsorglichen Beistand. Wenn Sie Unterstützung brauchen, rufen Sie im Gemeindebüro an und wenn gerade keiner persönlich zu sprechen ist, sprechen Sie bitte auf den Anrufbeantworter. Diese werden regelmäßig abgehört.

Hospiz- und Palliativseelsorge

Die Hospizbewegung verdankt ihre Existenz dem Geist der Ehrenamtlichkeit. Ehrenamtliche in ambulanten Hospizdiensten sind "Fachleute für ds Alltägliche". Durch ihre Besuche und Gesprächsangebote bieten sie sterbenden Menschen und ihren Angehörigen Unterstützung und emotionale Entlastung an. Sie haben da Zeit, da wo sie anderen fehlt.

Es gibt auch hauptamtliche Seelsorgende. Pfarrerinnen und Pfarrer, die in einem stationären Hospiz arbeiten oder Teil eines spezialisierten ambulanten Palliativtemas sind.

Krankenhausseelsorge

In einigen Krankenhäusern gibt es evangelische oder der katholische Seelsorgende. Es gibt manchmal auch Seelsorgende, die beim Krankenhaus angestellt sind. Viele, die auf den Kirchengebieten der beiden evangelischen Kirchen in Hessen tätig sind, können Sie über unsere Datenbank finden. Oder Sie suchen auf den Webseiten der jeweiligen Kirchen.

Klinikseelsorge in der EKHN

Klinikseelsorge in der EKKW

Notfallseelsorge

Notfallseelsorge ist Seelsorge in akuten Krisensituationen und Notfällen. Sie wird auf Anforderung von Einsatzkräften durch die zuständige Leitstelle alarmiert. Sie ist eine zeitlich begrenzte Form der psychosozialen Akuthilfe für Menschen in Not.

Telefonseelsorge

In der Telefonseelsorge haben geschulte Mitarbeitende rund um die Uhr ein offenes Ohr für Sie: 0800 / 111 0 111

Trauerseelsorge

Der Tod eines geliebten Menschen ist immer ein Einbruch in das Leben der Hinterbliebenen und lässt sie nach Halt und Sinn suchen. Für Trauernde da zu sein, ihnen Trost und Hoffnung zu geben gehört von Anfang an zu den Aufgaben der christlichen Kirchen. Deshalb unterstützt und begleitet die Trauerseelsorge Menschen nach einem schweren Verlust. In Einzelgesprächen, Trauercafés, Selbsthilfetreffen oder geschlossenen professionell geleiteten Trauergruppen erfahren Trauernde Hilfe und Begleitung. Trauerwanderungen, Reisen, Pilgern oder Radtouren für Trauernde sind weitere Angebote, um Trauernden zu helfen, ihren Weg durch die Trauer zu gehen.
In der Arbeitsgemeinschaft Trauerseelsorge haben sich alle Initiativen unserer Kirche vernetzt, die Trauerbegleitung anbieten. Sie führt regelmäßig Studientage und Fortbildungen für ehrenamtliche Trauerbegleitende durch und bietet zusammen mit der Diakonie Hessen Ausbildungen zur Trauerbegleitung an.

Angebote in Ihrer Region finden Sie auf unserer Seite Zeit der Trauer.

Ansprechpartnerin im Zentrum Seelsorge und Beratung ist Dr. Carmen Berger-Zell